Was ist vor dem Start einer Wanderung zu beachten?

Wichtig ist eine gute Tourenvorbereitung. Die passende Ausrüstung und die Planung der Bergtour sind wichtige Voraussetzungen. Viele Notfälle entstehen durch mangelhafte Vorbereitung der bevorstehenden Tour.

Wie plane ich eine Tour richtig und welche Ausrüstung ist notwendig?

Zunächst ist es wichtig, sich die Tour genau anzusehen. In diversen Wanderführern oder auch im Internet lassen sich wichtige Informationen zu den Touren finden. Des Weiteren muss die Tour zeitlich richtig eingeschätzt werden. Wie viele Höhenmeter sind zu bewältigen? Hier gilt der Richtwert 300 Höhenmeter Aufstieg pro Stunde. Auch die Zeit des Abstieges nicht vergessen. Die Länge der Tour muss auch auf die herrschenden Wetterbedingungen passen.
Die notwendige Ausrüstung hängt vom Ziel und Schwierigkeit der Tour ab. Was man bei jeder Tour braucht ist gutes Schuhwerk und passende Kleidung. Auch ein kleines Erste-Hilfe-Set sollte im Rucksack nicht fehlen.

Wie kommt man zu einer Einschätzung seiner eigenen Fähigkeiten?

Viele Bergsteiger überschätzen sich in Ihrer Kondition und Technik.
Man bereitet sich am besten in kleinen Etappen vor und tastet sich an die eigenen Grenzen heran. Lange, schwierige Touren von null auf hundert zu starten kann gefährlich werden.

Die teuerste Bekleidung und Ausrüstung nützt keinen etwas wenn man keine entsprechende Erfahrung bzw. Ausbildung in Alpinen Sportarten hat und auch die geforderte Kondition nicht vorhanden ist!

Erklärung der Symbole

Leichte Bergtour
Gehzeit zwischen
1 und 2 Stunden
Bis 500hm

Mittlschwere Bergtour
Gehzeit zwischen
2 und 4 Stunden
Bis 1000hm

Schwere Bergtour
Gehzeit mehr wie
4 Stunden
Über 1000hm

Leichte Klettersteige
Schwierigkeitsgrad A/B

Mittelschwere Klettersteige
Schwierigkeitsgrad C

Schwere Klettersteige
Schwierigkeitsgrad D oder höher

Leichte Skitour
Keine spezielle Technik erforderlich, Sicherer Parallelschwung auf der Piste

Mittelschwere Skitour
Gutes Skifahrerisches können, gehen im Gelände bis 35° neigung

Schwere Skitour
Gutes Skifahrerisches können(kurzschwung),
gehen im Gelände mehr als 35° neigung

Was mache ich in einer Notsituation?

Ist ein Unfall passiert, gilt vor allem: Ruhe bewahren und die Lage erkunden. Was ist passiert? Droht weitere Gefahr? Befindet sich der Verletze in einer Gefahrenzone?

Hat man die Lage erkunden, ein kurzer abgesetzt. Dieser sollte folgende Angaben umfassen:

  • Was ist passiert?
  • Wo ist es passiert? (Unfallort, Berg, Wegnummer, Hütte in der Nähe, GPS-Koordinaten)

Eigensicherheit geht vor!
Bevor man einen Verletzen rettet z.Bsp. aus einer Felswand rettet, aus einer Lawine ausgräbt oder aus einer Gletscherspalte rettet, usw. muss immer die Eigensicherheit vorhanden sein erst wenn der Verletze an einem sicheren Ort gebracht worden ist kan man mit den (lebensrettenden) Sofortmaßnahmen beginnen sollte dies nicht möglich sein auf die Einsatzkräfte warten.

  • Richtige Lagerung (stabile Seitenlage, den Verletzen warm halten)
  • Schockbekämpfung
  • Versorgung von Verletzungen mittels Erste Hilfe-Set

Das Ziel der Ersten Hilfe-Maßnahmen ist, den Zustand des Verletzten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte stabil zu halten.

Alpines Notsignal:  Benötigt man in den Bergen Hilfe, ist es von Vorteil man über das Alpine Notsignal Bescheid weiß. Es besteht aus einem sechsmal in der Minute abgegeben optischen oder akustischen Zeichen. SOS dieses Signal kennt man auf der ganzen Welt, mit z.Bsp. einem Lichtsignal drei Mal kurz – drei Mal Lang – drei Mal Kurz oder anders … – – – … Morsezeichen sind diese Punkte und Striche, diese kennt vielleicht der ein oder andere. 

Notfallausrüstung: Was nehme ich bei einer Wintertour mit?

Wenn ich abseits vom gesicherten Gelände unterwegs bin gehören LVS-Gerät, Sonde und Schaufel fix in einen Rucksack wenn ich auf einer Skitour, Schneeschuhwanderung oder ähnliches unterwegs bin.

Nicht vergessen auf den LVS-Check! Dieser dient der Sende- und Empfangskontrolle der LVS-Geräte. Der Check ist unbedingt wichtig, Geräte die nicht senden und/oder empfangen können sind im Notfall wertlos. Allerdings nicht vergessen ohne ausreichender Anwenderkenntnisse ist die Notfallausrüstung nutzlos!

Die Stresssituation im Notfall erfordert einen routinierten Ablauf im Umgang mit der Notfallausrüstung.

Was ist noch im Winter zu beachten?

Der Winter könnte so viel Spaß machen, wären da nicht die Lawinen. Egal ob mit Tourenski, Schneeschuhen oder zu Fuß, die Gefahr von Lawinen darf nicht vergessen.

Für ein nicht geschultes Auge ist die Lawinengefahr im Gelände nicht immer eindeutig erkennbar.
Es gibt jedoch ein paar wichtige Regeln, anhand derer man den richtigen Hang für die Tour auswählen kann. Dabei muss den Zusammenhang zwischen ausgerufener Lawinenwarnstufe und Hangneigung kennen um Gefahrenstellen erkennen zu können.

Um zu beurteilen, ob man die Tour im Gelände antritt, muss man auf fünf Gefahrenzeichen achten. Frischer Triebschnee, neue Lawinen im Gelände, mehr als 30 cm Neuschnee, feuchte Schneedecke und Risse sowie Setzungsgeräusche.
Ist nur eines dieser Gefahrenzeichen erkennbar, sollte man eine andere Route wählen.

Geringe Gefahr: Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt und stabil. Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Allgemein sichere Tourenverhältnisse.

Mäßige Gefahr: Die Schneedecke ist an einigen Steilhängen (steiler als 30°) nur mäßig, ansonsten allgemein gut. Auslösung bei großer Zusatzbelastung (Skifahrergruppe ohne Abstände) vor allem in Steilhängen möglich. Unter Berücksichtigung lokaler Gefahrenstellen günstige Tourenverhältnisse.

Erhebliche Gefahr: Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen (steiler als 30°) mäßig bis schwach verfestigt. Auslösung von Lawinen ist schon durch einen einzelnen Skifahrern möglich. Skitouren erfordern Lawinenkundliches Verständnis. Verzicht auf Hänge mit mehr als 34° Neigung und felsdurchsetztes Gelände.

Große Gefahr: Die Schneedecke ist an den meisten Hängen schwach verfestigt, eine Lawinenauslösung bereits bei geringer Zusatzbelastung an Steilhängen möglich. Fallweise sind auch ohne Zusatz Belastung spontan mittlere oder große Lawinen möglich.

Sehr große Gefahr: Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Spontan Auslösungen von großen Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände möglich.